Lutherkirche
Geschichte
Der Ortsrichter Lehmann setzte im Jahr 1754 „gegen das Murren einiger Starrköpfe“ den Bau eines Kirchengebäudes durch. Die alte hölzerne Kapelle auf dem Pestfriedhof vor dem Dorfe (rechts neben dem ehemaligen Rathaus) war in solch erbärmlichen Zustand, dass „die Hunde und die Säue unter der Schwelle durchmachten“. Den Baumeister kennen wir nicht. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben ortsansässige Handwerker die Kirche errichtet. Im Vorfeld dieses Bauunternehmens gab es unter den damaligen Einwohnern offenbar viele Meinungsverschiedenheiten, so dass schon angefahrenes Baumaterial kurzerhand wieder verkauft wurde.
Die Kirche selbst ist ein schlichter Fachwerkbau mit sparsamen Barockelementen. In die Kirche sollen 250 Sitzplätze eingebaut worden sein. Die Zahl mag der damaligen Kopfzahl des Dorfes entsprochen haben. Die Abendmahlsgeräte, Kelch, zwei Kannen und zwei Teller sowie Leuchter und das Taufbecken, alle aus Zins gefertigt, werden jetzt noch benutzt. Recht einfach ist das Innere der Kapelle. Um Platz zu sparen wurde die Kanzel direkt über dem Altar angebracht. Nichts Prunkhaftes ist darin zu finden und das ist gerade das Schöne. Bemerkenswert ist auch, dass nur die Morgen- und Sonnenseite Fenster aufweisen, während dem die beiden anderen Seiten des Kirchenschiffes fensterlos gehalten sind.
1921 wurde die Kirche in Zschornegosda gründlich renoviert. Sie erhielt dabei auch ein neues Dach, Bänke wurden repariert und die Kirche modernisiert, indem die alte unzureichende Beleuchtung durch elektrisches Licht ersetzt wurde. Gleichzeitig wurde eine große gemalte Ehrentafel der 74 Gefallenen des 1. Weltkrieges aus Zschornegosda mit Namen und Daten aufgehängt. Eine besondere Anschaffung war ein großes Pedal-Harmonium, da eine Orgel zu kostspielig war.
Das Lutherdenkmal wurde in Zschornegosda am 03.12.1933 (1. Advent) eingeweiht. Danach ging der Name Luthers auf die Dorfkirche über. Der Findling aus einem Tagebau ist ca. 1,20 m hoch und 1,35 m breit. Die aufgebrachten Bronzeplatten sind aus der Kunstgießerei Lauchhammer. Die obere Runde trägt das Relief des Kopfes von Martin Luther. Die untere Rechteckige enthält die Inschrift: „Martin Luther zum Gedächtnis * 1483 ꝉ 1546“. Anlass war der 450. Geburtstag von Martin Luther. Bis 1948 war die Kirche in Zschornegosda Filialkirche von Bockwitz. 1956 wurde eine Schleifladenorgel durch Familie Schuke (Potsdam) eingebaut. (Chronik)
Adresse
Dorfaue
01987 Schwarzheide
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